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Starbucks mischt sich mit illustriertem Kaffeebecher in den Wahlkampf ein

Einheit statt Hass: Der neue Pappbecher von Starbucks verbindet unterschiedlichste Menschen mit einem Zeichenstrich und wirbt so für Zusammengehörigkeit. Egal, sagen viele Kunden – und wollen wie gewohnt Schneeflocken und Rentiere auf ihren Vorweihnachts-Cups.

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Es ist schon ein Statement, das Starbucks gerade in den USA gemacht hat: Erscheinen am 1. November traditionell die Starbucks-Becher zur Vorweihnachtszeit mit Schneeflocken, Santa Claus, Rentieren und in leuchtendem Rot, gibt es in diesem Jahr stattdessen einen grünen Cup.

Das schon alleine ist ein Aufreger. Aber dazu trägt er statt der Weihnachtsmotive die Porträts von 132 Menschen, die der Grafikdesigner Shogo Ota aus Seattle in nur einer Linie zeichnete und so alle miteinander verbindet.

Laut Starbucks sollen sie von den Kaffeebauern über die Baristas zu den Kunden die unterschiedlichsten Menschen zeigen, die alle eine große und globale Gemeinschaft sind. Zu ihren Gesichtern ließ sich Ota genauso von seiner 94-jährigen Großmutter wie von Freunden, Kumpeln aus Zimbabwe und Uruguay, seinem Sohn und seinen Nachbarn inspirieren.

»In dieser entzweienden Zeit in unserem Land, möchte Starbucks ein Zeichen für die Einheit setzen, das an unsere gemeinsamen Werte erinnert und daran, gut miteinander umzugehen«, sagt Starbucks Vorstandsvorsitzender Howard Schultz.

Hört auf mit eurem liberalen Gehabe und verkauft lieber Kaffee, wurde im Netz geschimpft, denn natürlich ist es kein Zufall, das der limitierte Cup eine Woche vor der amerikanischen Präsidentschaftswahl erscheint.

Eine Überraschung aber ist es auch nicht, denn Schultz in in Sachen politischer Statements kein Unbekannter. Er hat sich öffentlich zu Hillary Clinton bekannt, den Wahlkampf als Zirkus verschmäht und sich den Zorn der Waffenlobby zugezogen, als er Starbucks-Kunden bat, keine Waffen mit in die Coffeeshops zu bringen.

Am unheimlichsten an der ganzen Sache aber vielleicht ist, dass meisten der Kunden – zumindest diejenigen, die sich in den sozialen Medien äußern – herzlich wenig an den Zusammenhängen interessiert sind.

In völliger Ignoranz der Botschaft, wollen sie einzig Schneeflocken, Santa Claus und das Weihnachtsrot auf ihre Becher zurück – und aus ihnen dann ganz in Ruhe ihren Cinnamon Latte schlürfen.

Dann können sie dann wohl nach dem 8. November, wenn Gerüchten zur Folge mit etwas Verspätung der diesjährige Holiday Season Cup erscheint.

Bild oben: © Starbucks

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