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L’Arco Baleno – Design global vernetzt

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Bild L'Arco Baleno

or Kurzem ist sie gestartet: Die neue Plattform von Ambra Medda und Oliver Weyergraf, die exklusives Design von New York bis Neu Delhi vernetzen und verfügbar machen soll. Wir sprachen mit den beiden Gründern.

 

Als im April dieses Jahres bekannt wurde, dass Ambra Medda, Co-Gründerin der Design Miami, ein neues Ass im Ärmel hat, überstürzten sich die Medienberichte. Vor rund drei Jahren zog sich Ambra Medda aus der Design Miami, die sie im Alter von 23 Jahren gegründet hat, zurück – jetzt ist ihr neues Projekt gestartet: Die Online-Plattform »L’Arco Baleno« (zu Deutsch: »Regenbogen«), die internationalem Design gewidmet ist. Gemeinsam mit Oliver Weyergraf, der zuvor unter anderem in ebays deutschem Führungsteam tätig war, entwickelte Ambra Medda eine Plattform, die Online-Shop, Magazin und Netzwerk zugleich ist – im Angebot und Fokus steht Produkt-Design aus aller Welt.

Die Idee zu »L’Arco Baleno« kam Oliver Weyergraf als er in Berlin auf der Suche nach einem bestimmten Stuhl war. Bekannte rieten ihm, in Kopenhagen zu suchen. Als er auch dort nicht fündig wurde, wurde ihm klar, was dem Internet und der Designszene fehlt: Eine Plattform, die Design aus aller Welt vernetzt und exklusive Produkte international verfügbar macht. In Ambra Medda fand er die ideale Partnerin für sein Projekt. Durch ihr gewaltiges Netzwerk in der Branche gehören zum Ausschuss von »L’Arco Baleno« nun auch Persönlichkeiten wie Designer Tom Dixon, Künstler Pharrell Williams, Modedesigner Reed Krakoff, und »W Magazine« Redakteur Stefano Tonchi – die Liste ließe sich fortsetzen.

»In erster Linie ist ‘L’Arco Baleno’ ein kuratierter Marktplatz«, sagt Oliver Weyergraf. »Wir konzentrieren uns auf Besonderheiten – das können rare Antiquitäten ebenso sein wie exklusive Einzelstücke junger Designer. Dabei beschränken wir uns nicht auf eine kleine Region, sondern arbeiten global. Zum Beispiel repräsentieren wir auch afrikanisches und brasilianisches Design und möchten entsprechende Design-Strömungen international bekannter machen.« Neben Möbeln gehören auch Fotografie, Schmuck, Fahrräder, Mode, Technik-Gadgets und Kunstobjekte zum Angebot – Ambra Medda und ihr Team arbeiten mit zahlreichen Galerien und Museen aus der ganzen Welt zusammen.

Bild L'Arco Baleno

Bild: Einige der Designer, die auf der Plattform vertreten sind

Die Plattform mischt E-Commerce mit Content: Jedes Objekt und der dahinterstehende Designer werden in einem Portrait vorgestellt, zudem gibt es regelmäßige Features von Autoren aus aller Welt. »’L’Arco Baleno’ ist kein Lexikon für Produktdesign«, erklärt Oliver Weyergraf, »Wir wollen die Geschichten, die hinter dem Design stecken, erzählen.«

Zielgruppe der Plattform sollen dabei nicht nur Sammler sein, sondern auch junge Menschen, die sich für Design interessieren – oder Gestalter, die mit ihren besonderen Kreationen selbst im Online-Shop vertreten sein möchten. Diese können sich bewerben, wenn sie an »L’Arco Baleno« beteiligt sein wollen.

Mit Ambra Medda telefonierten wir zwsichen Hamburg und ihrem New Yorker Büro.

Bild Ambra Medda

Ambra Medda

PAGE: Wie lief der Start von »L’Arco Baleno«? Sind Sie zufrieden?

Ambra Medda: Ich bin sehr zufrieden damit, wie die Webseite aussieht. Wir wollten, dass sie sehr simpel und intuitiv wird und ich denke, das ist uns gelungen. Wir haben auch gutes Feedback bekommen, sogar von »old-school« Händlern, die nicht unbedingt online-affin sind. Auch ihnen gefällt das Webdesign. Jetzt muss nur noch bekannt werden, was man alles mit der Webseite machen kann – stöbern, über Design lernen und natürlich einkaufen – dann können wir sicher mehr Kunden gewinnen.

Was war denn Ihre Vision für das Projekt?

Umfassenden Design-Content für das Web zu kreieren, Geschichten über Produkte und Designer zu erzählen. Wir möchten den Menschen vermitteln, Design aus aller Welt wertzuschätzen und Spaß daran zu haben. Soweit ich weiß, gibt es auch auf dem Printmarkt kein Magazin, das dieses Themenspektrum abdeckt. Was den Shop betrifft, wollen wir es für unsere Kunden so einfach wie möglich machen. Wer schon einmal etwas in einer Galerie im Ausland gekauft hat, weiß, wie kompliziert der Versand mit Zöllen und all dem sein kann. Bei »L’Arco Baleno« übernehmen wir das – die Produkte sollen für jeden einfach zugänglich und erhältlich sein. Nicht nur für Experten oder Sammler.

Woran arbeiten Sie im Moment? Wie sieht Ihre Rolle im Unternehmen aus?

Ich reise viel, recherchiere Produkte und Designer, arbeite an unserem Netzwerk mit Galerien und Freunden. Heute habe ich ein Meeting mit einem Teppich-Experten in New York, morgen fliege ich nach Rom und in ein paar Tagen treffe ich den Künstler Antonio Marra, mit dem wir eine Kollaboration planen.

Wie wählen Sie denn die Produkte oder Designer für Ihre Plattform aus?

Wir wollen einen guten Mix aus historischem und zeitgenössischem Design. Manchmal kontaktiere ich Galerien und schaue, was sie gerade da haben. Manchmal ist mein Ausgangspunkt aber auch eine bestimmte Region – wenn ich zum Beispiel weiß, dass ich ein Feature über indisches Design machen möchte. Dann kontaktiere ich indische Designer oder Händler aus dem Land und arbeite mich von dort aus voran. Ebenso gut kann der Ausgangspunkt für meine Recherche aber der Preis der Produkte sein – beispielsweise wenn wir günstigere Stücke suchen.

Was haben Sie für die Zukunft von »L’Arco Baleno« geplant?

Ich würde gerne mehr günstige, leichter zugängliche Produkte finden. Das Design soll herausragend sein, aber das hat ja nichts mit dem Preis zu tun. Ich suche also preisgünstige, besondere Stücke. Außerdem plane ich Mode-Kollaborationen – Modedesign soll eine größere Rolle spielen – und wir möchten mehr Video-Content in unsere Plattform integrieren. Da hinken wir gerade noch etwas hinterher.

ielen Dank für das Gespräch.

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Nendo – Deep Sea (Glassworks exhibition at Dilmos Milan, 2013)
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Janine Abraham and Dirk Jan Rol: »Corolles« chair
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Poul Kjaerholm: PK 24 chaise lounge, Denmark 1965
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Poul Kjaerholm: PK 24 chaise lounge, Denmark 1965
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Teenage Engineering: OP 1
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Oliver Weyergraf | Foto: Rolf Zscharnack
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