PAGE online

Privatsachen

Gelsenkirchen
Ausstellung

 
Was privat ist, also nicht mehr der Allgemeinheit offensteht, sondern nur einer eingegrenzten Gruppe von Personen, die untereinander in einem Vertrauensverhältnis stehen, hängt vom gesellschaftlichen und kulturellen Umfeld ab.

Was privat ist, also nicht mehr der Allgemeinheit offensteht, sondern nur einer eingegrenzten Gruppe von Personen, die untereinander in einem Vertrauensverhältnis stehen, hängt vom gesellschaftlichen und kulturellen Umfeld ab.

So kann man beispielsweise in Schweden das Jahreseinkommen und die Schulden eines jeden Bürgers im Internet nachlesen, während etwa vor gut einem Jahr in Bayern offiziell verboten wurde, im Bierzelt auf dem Oktoberfest Betrunkene oder Barbusige zu fotografieren. Mit der Verbreitung des Internets aber auch des Handys hat sich der Umgang mit dem Privaten radikal verändert. Während auf der einen Seite das Bewusstsein für Datenschutz wächst, öffnen sich Menschen immer weiter den öffentlichen sozialen Räumen im Netz.

Künstler und auch gerade Fotografen setzen sich immer häufiger mit ihrem eigenen Leben, ihrer Familie, ihren Freunden, ihrer Wahrnehmung, ihren Wünschen und Ängsten auseinander und schaffen damit einzigartige Spiegelbilder ihres Empfindens und ihrer Befindlichkeit. Mit ihren Berichten aus dem persönlichen Umfeld tragen sie erkenntnisreiche Innensichten von Privaträumen in die Öffentlichkeit und geben der Gesellschaft damit wichtige Impulse der Liberalisierung und Akzeptanz von Unbekanntem. Andere Fotografen beziehen kritisch Position zu den Gefahren eines Mißbrauchs von persönlichen Daten, Bildern und Meinungsäußerungen und einer um sich greifenden Überwachungsmentalität.

In 20 sehr unterschiedlichen Fotoserien vom Cybersex bis zum Tod der eigenen Großmutter und vom fotografischen Tagebuch bis zur Familienpostkarte geht die Ausstellung »Privatsache« den Chancen einer Öffnung des Privaten für die Gesellschaft genauso nach, wie den Gefahren des Missbrauchs privater Informationen durch die neuen Medien.

Öffnungszeiten: werktags von 8 bis 18 Uhr, samstags von 8 bis 17 Uhr
Eintritt frei.

(Foto oben: © Almut von Pusch)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Das könnte dich auch interessieren