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LIA Awards 2016 – das sagt die Jury

Einen guten Überblick über den State of the Art in Werbung und Design bieten die London International Awards, die dieses Mal 14 Grand LIAs vergaben. Wir fragten fünf Jurymitglieder nach neuen Trends und ihren Lieblingsartworks.

Channel4
© Till Diestel, Channel 4

Wer sich auf der Webseite die ausgezeichneten Arbeiten anschaut und den Hut vor so viel Ideenreichtum und gelungener Digital-Analog-Verknüpfung zieht, sollte auch einen Blick auf die Finalisten werfen. Dort gibt es noch Schätze zu entdecken. Mehr zu den LIAs lesen sie in PAGE 02.2017 im PAGE-Shop.

Alexander Schill, Global Chief Creative Officer, Serviceplan München

Jurymitglied Design, Package Design

Alexander Schill
@ Foto: Michael Seidler

Das Thema Design bewegt sich immer weiter weg von der reinen Gestaltung, hin zu Design Thinking im Allgemeinen. Es wird in Zukunft radikal um das einfache Design von digitalen Assets gehen und um den Zugang und die Aufbereitung von Daten. Gutes Design ist die Tür zum Konsumenten.

Eine beeindruckende Arbeit für mich ist ANTIdiaRY zum Launch des neuen Albums von Rihana. Diese Arbeit kombiniert alles, was heute digital und offline machbar ist und verknüpft alle Kanäle nahlos zueinander.

Rihana

ANTIdiaRy  R/GA New York für Samsung

Guido Heffels, Chief Creative Officer, Heimat, Berlin

Jurymitglied Non-Traditional

Guido Heffels

In der Kategorie Non Traditional geht es primär um Taten und Dinge von Marken, die eine signifikante Veränderung der Wahrnehmung bewirkt haben. Also nicht um kurzlebige nette Gags, die meistens nur die Agentur mitbekommen hat. Es geht um die wahre Größe der Idee. #OptOutside und The Swedish Number sind da zu Recht die herausragenden Arbeiten. Konträr zum Gängigen gedacht und gnadenlos konsequent umgesetzt. Hut ab.

OptOutside

#OptOutside    Venables Bell & Partners, San Francisco für REI

LIAHeffels

The Swedish Number   INGO Stockholm für Swedish Tourist Association

Isabelle Dahlborg Lidström, Co-founder und Chief Creative Director, NINE, Stockholm

Jurymitglied Design, Package Design

Isabelle Dahlborg

Einen Trend, den ich dieses Jahr beobachten konnte waren die vielen Arbeiten mit der Intention Gutes zu tun und die Welt etwas besser zu machen. Im Design geht es genauso viel darum, die Herzen der Menschen zu erreichen wie eine Serviceleistung anzubieten. Wenn man beides kombiniert, bekommt man herausragende Projekte wie die Kampagne von Serviceplan für die Braille Smartwatch, die präzise Ausführung mit einer guten Haltung kombiniert.

Smartwatch

The First Braille Smartwatch    Serviceplan für DOT Icorporation

Nisa Mujjalintrakool, Executive Creative Director, Dentsu Thailand, Bangkok

Jurymitglied Print, Poster, Billboard

Nisa

Ich habe viele tolle grafische Arbeiten gesehen, mehr Illustration als Fotografie. Die meisten der prämierten Werke haben ihre eigenen, bedeutenden Ideen, die menschliche Einsicht und auch heikle Themen visualisieren und so unser Interesse an dem jeweiligen Thema provozieren und wecken.

Meine Lieblingskampagne ist die von Tapsa / Y&R aus Madrid für Interflora, weil sie so viel mutiger ist als gewöhnliche Blumenladen-Werbung. Sie ist nicht nur handwerklich einwandfrei, sondern auch amüsant – ich glaube jede Frau auf der Welt versteht sie sofort.

Search History

LIABlumen

Search History, Valentine’s Day      Tapsa / YR Madrid für Interlora

Till Diestel, Creative Director, adam&eveDDB, London

Jurymitglied TV, Cinema, Online film

Till Diestel

Die Formate werden immer länger. Die Emotionen immer mehr. Die Witze immer seltener. Und leider versuchen noch immer zu viele Arbeiten die Welt zu retten, das Problem dabei ist nur, dass man es ihnen nicht abnimmt.

Die Arbeit, die mich am meisten beeindruckt hat, sind die »Chanel 4 Idents«. Jonathan Glazer hat einmal mehr gezeigt, warum er noch immer zu den besten Regisseuren unser Zeit zählt. Bilder, die einen nachträglich beeindrucken, in Erinnerung bleiben und bei jedem weiteren Anschauen Neues entdecken lassen. Die andere Arbeit, die mich beeindruckt hat und die das Texterherz höher schlagen lässt, ist für die Clark Street Bridge School of Writing »Looking back«. Als großer Fan von Carl Sagan Pale Blue Dot hat mich der Film sofort gepackt. Superschön geschrieben, eine ruhige Stimme erzählt und lädt zum Nachdenken ein.

Channel4

Waterfall    Academy Films London für Channel 4

LIADiestel

Looking Back    FCB Chicago für Clark Street Bridge

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