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Kreativstandorte

Ab sofort im Handel: PAGE 06.2010

Editorial: Standpunkte

Yeah! Die meistgegoogelte Stadt ist Hamburg. Diese Nachricht war Balsam auf meine Wunden, verließ doch gerade eine Kollegin mit wehenden Fahnen Hamburg und schlug ihr Lager im ach so hippen Berlin auf. Und dann brach auch noch die next conference der in unmittelbarer Nachbarschaft an­sässigen Interactive-Agentur SinnerSchrader ihre Zelte ab und zog an die Spree. Ja, selbst diesen internationalen Branchentreff ließ die Hansestadt ziehen, anstatt alle Hebel in Bewegung zu setzen und den Kreativstandort Hamburg zu stärken. Gewiss, eine Hauptstadt wie Berlin übt auf Referenten und Besucher aus aller Welt eine enorme Anziehungskraft aus, aber können wir Pfeffersäcke den Berlinern wirklich nicht das Wasser reichen?

Da scheint es nur ausgleichende Ge­rech­tigkeit zu sein, dass das ADC Fes­tival der Hauptstadt den Rücken kehrt und jetzt sein Glück in Frankfurt sucht. Die Bankenmetropole steht auf der Stä­d­tehitparade der deutschen Kre­a­tiven ganz unten. Daher haben Ober­bür­germeis­terin Petra Roth und Wirt­schafts­de­zernent Markus Frank sich ge­hörig ins Zeug gelegt und aufgezeigt, dass ihre City weit mehr zu bieten hat als Hochhäuser und Ebbelwei. Und es stimmt: Frankfurt kann eine äußerst in­teressante Agentur- und Hochschullandschaft vorweisen, man denke nur an die Städelschule, an die Hochschule für Gestaltung Offenbach oder an private Ein­richtungen wie die Games Academy. Außerdem sollen am Main­ ins­besonde­re Onlinern Spitzengehälter geboten werden.

Zur Ehrenrettung: Das Gros der Gut­verdiener sammelt sich natürlich noch immer in den Web-Hochburgen Hamburg und München. Und höhere Gehälter werden ja ohnehin meist durch höhere Lebenshaltungskosten gleich wieder wettgemacht. Obwohl, es kann auch anders kommen: Die zu Anfang erwähnte Kollegin lacht sich auch jetzt noch ins Fäustchen, dass sie in Berlin für 10 Quadratmeter mehr Wohnfläche 100 Euro weniger Miete zahlt – bei unverändertem Honorar versteht sich.

Aber wer zuletzt lacht, lacht immer noch am bes­ten: Im Dezember findet der Eurobest in Hamburg statt! Denn, so begründet der CEO des Festivals die Entscheidung, fast die Hälfte aller Aus­zeich­nungen für deutsche Krea­tiv­schmie­den gin­ge immer wieder an die Elbe. Zudem wird die Veranstaltung von der Hamburg Marketing GmbH, der Handelskammer Hamburg, der Be­hörde für Kul­tur, Sport und Medien und dem Hamburg Convention Bureau unterstützt. Na, wer sagt’s denn.

Und was Ihnen Hamburg und fünf weitere Kreativstandorte sonst noch zu bieten haben, nämlich Fördergel­der, Kunden, Netzwerke und vieles mehr, das müssen Sie nicht mühselig googeln. Das erfahren Sie in unserer Titelgeschichte ab Seite 22 ff.

Gabriele Günder,
Chefredakteurin/Publisher

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