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Das neue Facebook-Design: Interview mit Julie Zhuo, Director of Design

Anfang März stellte Facebook das neue Design des Newsfeeds vor, das nach und nach an alle Nutzer ausgerollt wird. Wir sprachen mit Julie Zhuo, Director of Design bei Facebook, über die Hintergründe des Redesigns.

Anfang März stellte Facebook das neue Design des Newsfeeds vor, das nach und nach an alle Nutzer ausgerollt wird.

Der neue Newsfeed wirkt übersichtlicher und räumt den einzelnen Posts mehr Platz ein. Dazu können Nutzer mittels eines Filters selbst bestimmen, was sie im Feed angezeigt bekommen wollen – die neuestes Meldungen, Musik, Fotos etc. Zudem wurde das Design der Facebook-App an den Look der Desktop-Version angepasst. Wir sprachen mit Julie Zhuo, Director of Design bei Facebook, über die Hintergründe des Redesigns:

Was sind die größten Veränderungen im neuen Newsfeed-Design?

 

Zum einen natürlich das Story-Design: Wir haben Nutzer gefragt, was sie wirklich ausdrücken wollen, wenn sie etwas teilen. Dann haben wir versucht, die beste Darstellungsform für jede Geschichte zu finden, damit der Inhalt gebührend zur Geltung kommt. Ziel war es, die Geschichten größer, opulenter und ausdrucksstärker zu machen. Zum anderen war es uns wichtig, den Nutzern mehr Kontrolle darüber zu geben, was sie in ihrem Newsfeed sehen können. Und darüber hinaus gibt es jetzt wesentliche Übereinstimmungen zwischen dem mobile Design und der Desktop-Version der Neuigkeiten.

Warum musste dieses Redesign jetzt sein?

Ausschlaggebend waren die Gespräche mit Nutzern. Wir haben oft gehört, dass die Neuigkeiten zu überhäuft und unübersichtlich seien. Außerdem haben Nutzer den Wunsch geäußert, mehr Kontrolle darüber zu haben, was sie zu sehen bekommen, damit sie nichts verpassen. Der Look & Feel der Neuigkeiten hat sich in den letzten vier Jahren kaum verändert. Die Art, wie die Menschen die Plattform nutzen und Inhalte teilen, jedoch schon. Als wir den alten News Feed entwickelt haben, gab es noch nicht so viele Smartphones und die Menschen auf Facebook haben viel weniger Bilder, Videos und Links geteilt. Über die Jahre sind die Inhalte in den Neuigkeiten immer vielfältiger und visueller geworden – das Design war jedoch immer noch auf textbasierte Posts ausgerichtet. Es war also an der Zeit, die Neuigkeiten zu relaunchen, um den Inhalten gerecht zu werden und sie angemessen darzustellen.

Hatten Sie Vorbilder im Kopf als Sie den neuen Newsfeed gestalteten? Viele Nutzer fühlen sich an Google+ erinnert.

Ich kann nicht für andere Unternehmen und ihre Zielsetzungen beim Design sprechen. Unser Prozess war sehr nutzerorientiert. Es ist tatsächlich das Projekt mit den meisten Feedback-Runden, das wir je umgesetzt haben. Während des Designprozesses haben wir wöchentlich User in unser Lab eingeladen und sie um ihre Meinung zu funktionierenden Prototypen gebeten.

Haben Sie auch werbetreibende Unternehmen nach ihren Bedürfnissen gefragt?

Wir haben uns hauptsächlich auf Privatnutzer konzentriert. Letztlich sind aber alle Stories größer und umfassender – das gilt auch für Anzeigen und Posts von Markenprofilen.

Wie lang haben Sie an dem neuen Design gearbeitet?

Wir haben vor einem Jahr mit Brainstorming und ersten Konzepten begonnen. Wie groß ist das Designteam bei Facebook? Unser gesamtes Product-Design-Team besteht aus rund 50 Leuten. Davon waren vier an dem Redesign der Neuigkeiten beteiligt. Wir arbeiten außerdem eng mit Entwicklern und Projektmanagern zusammen. Zum Ende des Designprozesses haben wir einen sogenannten »War Room« eingerichtet, in dem ein 15-köpfiges Projektteam zusammen saß.

Wann wird das neue Design für alle Nutzer ausgerollt?

Zum Start haben wir das neue Design weltweit weniger als einem Prozent der Menschen auf Facebook zur Verfügung gestellt. Wir wollen genug Zeit haben und Feedback bekommen, um darauf reagieren zu können. Sobald wir sicher sind, dass wir das bestmögliche Produkt entwickelt haben, werden wir es komplett ausrollen. Die Basis und die wichtigen Elemente werden sich nicht allzu viel verändern, aber es ist uns wichtig zu erfahren, was den Menschen gefällt und was nicht. Noch ist es aber zu früh, um dazu etwas zu sagen.

 

Fotos werden im neuen Newsfeed wesentlich größer angezeigt.

Der Nutzer kann sich entscheiden, was er im Newsfeed angezeigt bekommt – zum Beispiel nur Meldungen, die mit Musik zu tun haben.

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Typische Fallbeispiele aus der Arbeit mit Cascading Style Sheets

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